„Krebs oder Krebs“ von Sibylle Sieber

„Sie haben Krebs!“
Das sind Worte, die einen selbst sowie Familienangehörige und Freunde in Angst und Schrecken versetzen. Unser Kopfkino bietet uns Bilder von Menschen, die durch Chemotherapie alle Haare verloren haben, ausgemergelt und schwach um das letzte bisschen Leben kämpfen, nur um doch zu verlieren, oder so sehr von Schmerz und Leid geplagt sind, dass ihnen das Leben gar nicht mehr lebenswert erscheint.

Dass eine Krebsdiagnose nicht notwendigerweise in diese Richtung gehen muss, zeigt Sibylle Sieber eindrücklich in ihrem Buch „Krebs oder Krebs“.

Die Diagnose „Gebärmutterhalskrebs in fortgeschrittenem Stadium“ nahm sie zum Anlass, ihr Leben komplett zu überdenken und in eine neue Richtung zu lenken. Sie akzeptierte ihr Schicksal, anstatt dagegen zu kämpfen, und legte es mit kompletter Kompromisslosigkeit in Gottes Hände. Sie verfiel nicht in Selbstmitleid, sondern begann, den Krebs in sich zu bemitleiden und zu lieben, der ja zum einen gefangen war und nicht nur sie, sondern auch sich selbst umbringen würde.

Zum größten Erstaunen ihres Arztes bezwang sie die Krankheit. Der Krebs hörte nicht nur zu wachsen auf, sondern er entwickelte sich komplett zurück.

Eindrucksvoll zeigt dieses Buch, zu welchen Selbstheilungsleistungen der Mensch in der Lage sein kann. Es schenkt Mut und Hoffnung, sich mit einer Krebsdiagnose nicht einfach abzufinden. Es zeigt, was und wie viel man selbst tun kann, wie viel Macht Gedanken und die eigene Einstellung haben können.

Wirklich lesenswert, nicht nur für Krebspatienten, sondern für alle, die einen anderen Blick auf ihr Leben bekommen möchten.